Radreise von München nach Hamburg
Von Obernburg bis Göttingen
Nach dem Ruhetag war ich für die Weiterfahrt voll motiviert. Am Main entlang radelte ich an Aschaffenburg vorbei nach Seligenstadt. Eine kleine aber feine Altstadt mit einem großen Kloster. Den schönen Klostergarten mit seinen Frühlingsblumen mußte ich unbedingt besichtigen.
In Hanau startet am Schloß Philippsruhe der Radweg Deutsche Märchenstraße. Meine Enttäuschung war groß, weil das Schloß wegen Renovierung eingerüstet war. Den Startpunkt des Radwegs konnte ich trotz GPS auch nicht finden. Heute hatte ich kein Glück, denn es fing auch noch an zu Regnen.
Wegen fehlender Übernachtungsmöglichkeiten auf der Märchenstraße plante ich bis Marburg meine eigene Route über Gießen. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich, zuerst am Niddaradweg, später auf dem Lahnradweg. Leider hatte ich die ersten 60 km dieses Abschnitts heftigen Gegenwind.
Von Marburg folgte ich der Deutschen Märchenstraße über Bad Wildungen an der Eder entlang bis Fritzlar. Welche Überraschung, hier fand ich das erste Hinweisschild zur Märchenstraße. Die Edertalsperre habe ich mir gespart, da es heute nur regnete, das war schon ein bischen ärgerlich.
Durch die Ederauen radelte ich bis zur Fulda, die mich bald nach Kassel führte.
In dieser hessischen Stadt blieb ich 2 Nächte und hatte so Zeit, die Grimmwelt zu besuchen. Das ist ein großes Museum, in dem es sich nur um die Gebrüder Grimm und ihre gesammelten Märchen handelt. Nach dem 2 stündigen Besuch war ich ausführlich informiert.
Anschließend besichtigte ich die Stadt und die Fuldaauen mit Orangerie. Den großen Bergpark Wilhemshöhe mit Herkules habe ich mir gespart, da es immer wieder regnete.
Die Weiterfahrt am nächsten Tag erfolgte bei Traumwetter und T-Shirttemperaturen an der Fulda entlang bis Hannover Münden. Das ist eine schöne alte Fachwerkstadt, in der Dr. Eisenbarth seine Patienten im Mittelalter mehr oder weniger kurierte. Ihm wurde das Lied „Ich bin der Doktor Eisenbart, widewidewitt, bum, bum…“ gewidmet.
In der Nähe am Weserstein fließen Fulda und Werra zusammen, dem Ursprung der Weser. An diesem Fluß werde ich später sehr lang entlang radeln.
Auf die Weiterfahrt nach Göttingen freute ich mich, denn ich werde meine Schwester und meinen Schwager treffen, die hier wohnen. Sie haben mich eingeladen, ein paar Tage zu bleiben. Dieses Angebot nahm ich gern an und blieb zwei Tage.
Das Fahrrad hatte Pause und wir wanderten einen Tag durch die Witzenhauser Kirschblüte.
Einen Tag brauchte ich, um meine leicht verschmutzte Wäsche zu waschen und meinen Drahtesel etwas zu pflegen.


































