Radreise von München nach Hamburg
Von Bremen bis Hamburg
Heute begann der letzte Abschnitt meiner Radtour von Bremen nach Hamburg. In den nächsten zwei Tagen werde ich die verbleibenden 146 km meiner Reise zurücklegen. Das Wetter war leider nicht so gut, es hat oft geregnet. Außerdem musste ich mir Sorgen machen, ob ich überhaupt nach Hause kommen würde, denn die Bahn hat einen Streik angekündigt, der 50 Stunden dauern soll. Zum Glück konnte ich vorsichtshalber mein Hotel in Hamburg verlängern, falls der Zug nicht fährt.
Die Landschaft war sehr abwechslungsreich, mit Deichen, Wäldern, Feldern und Dörfern. Der Wind war manchmal stark, vor allem auf den Deichen. Insgesamt war es ein anstrengender Tag.
An meinem letzten Radtag von Sittensen nach Hamburg zeigte sich das Wetter von seiner schönsten Seite.
So kam ich schnell nach Buxtehude, dem offiziellen Schlusspunkt des Märchenradwegs. Auch hier fand ich keinen Hinweis zum Märchenradweg. Auf meiner bisherigen Tour kam ich durch einige Ortschaften, in denen ich mit Grimms Märchen konfrontiert wurde. Leider gab es hierzu aber wenige touristische Hinweise. Dennoch habe ich die Tour sehr genossen und würde sie wiederholen, auch wenn ich mir von der Märchenstraße mehr erwartet habe.
Zum Schluß kam noch das Sahnehäubchen: Ich radelte von Buxtehude 20 km durch das Alte Land bis nach Finkenwerder an reizvollen Obsthöfen vorbei, die hinter den Deichen liegen. Hier liegt auch das Airbuswerk mit seinem großen Flughafen, der umrundet werden mußte. War aber nicht so schlimm.
Anschließend kam ich zum Fähranleger für die Fähren nach Hamburg. Diese sind im Hamburger Verkehrsverbund integriert und fahren alle 10 – 20 Minuten.
Bei Traumwetter fuhr die Fähre 10 km weit Elbaufwärts nach Hamburg zu den Landungsbrücken. Da die Route durch den Hafen führt, bekam ich eine kleine Hafenrundfahrt zum Nahverkehrstarif mit einem Traumblick auf die Hamburger Skyline.
Geplant wollte ich drei Tage in Hamburg bleiben. Am ersten Tag stieg ich auf den Alten Michel, um einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Er ist eine der ältesten Kirchen Hamburgs und hat einen 132 Meter hohen Turm.
Anschließend spazierte ich durch den Park Planten und Blomen, der für seine schönen Blumenbeete und Wasserspiele bekannt ist.
Zum Abschluss des Tages fuhr ich mit dem Bus zu den Landungsbrücken, wo ich an einer großen Hafenrundfahrt teilnahm. Diese führte durch die Speicherstadt an der Elbphilharmonie vorbei durch die verschiedenen Hafenbecken mit den Ladekais sowie auch den Landungsbrücken für die Kreuzfahrtschiffe. Es gab jede Menge zu sehen und allein die Sprüche vom Barkassenkapitän waren die Fahrt wert.
Am nächsten Tag, es war Sonntag, machte ich mich schon um 7:00 Uhr auf den Weg. Auf dem Programm stand der Hamburger Fischmarkt mit seinen Marktschreiern. Hier gab es viel zu sehen und zu hören. Die Ansagen der Marktschreier waren teilweise sehr witzig. Ein Obsthändler hat zum Beispiel seine Ware folgendermaßen angepriesen: „Alles echte deutsche Ware, original aus Antalya.“
Danach unterquerte ich die Elbe zu Fuß durch den alten Elbtunnel , der neu renoviert wurde. Seit der Eröffnung 1911 wurde er bis 2019 auch von Kraftfahrzeugen befahren. Heute darf er nur noch von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden.
Als nächstes zog es mich in die Speicherstadt, wo ich das Glück hatte, ohne Wartezeit ins Miniaturwunderland zu kommen.
In den Nachrichten efuhr ich, dass der für Dienstag angekündigte Bahnstreik abgesagt wurde. Das bedeutet, dass ich meine Rückreise wie geplant durchführen kann und nach 3 Tagen in Hamburg mit dem Zug meine Heimreise antreten darf.
An meinem letzten Tag in Hamburg schaute ich in der Stadt noch einige Sehenswürdigkeiten an. Von den Landungsbrücken bewunderte ich die Aussicht auf den Hafen und die Elbe. Anschließend schlenderte ich durch die Hafencity, ein sehr nobles Neubaugebiet mit moderner Architektur und Hafenblick.
Zum Schluss fuhr ich noch mit der S-Bahn zur Binnenalster, einem künstlichen See in der Innenstadt. Leider war es dort sehr laut und verkehrsreich. Außerdem hat es angefangen zu regnen und zu donnern, so dass ich mich ins Hotel zurückgezogen habe.
Am Morgen des letzten Tages radelte ich 10 Minuten zum Bahnhof. Mit dem Zug ging es nach Göttingen und am darauffolgenden Tag nach München. Die Fahrt verlief problemlos und wundersamer Weise ohne Verspätungen. Dies war dann auch das Ende meiner 31-tägigen pannenfreien Deutschlandtour, die ich sehr genossen habe.
Ich saß 20 Tage auf meinem Drahtesel und legte dabei 1.278 km zurück.



























