Radreise von München nach Hamburg
Von München bis Obernburg
An einem kühlen und trüben Morgen bei 6°C begann ich meine Radreise. Die Radwege waren gut beschildert, aber auch sehr verlassen. Ich war mir nicht sicher, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, diese Reise anzutreten.
Auf halbem Weg nach Augsburg sah ich auch noch einen verlassenen und lädierten Gartenzwerg am Straßenrand. Ich hoffte, dass das kein schlechtes Zeichen war.
Bald darauf klarte der Himmel auf und die Sonne schien. Ich freute mich über das angenehmere Wetter, welches leider nicht lang so blieb..
10 km vor meinem Ziel in Gersthofen wurde ich von einem heftigen Regen überrascht. Ich suchte Schutz unter einer Eisenbahnbrücke und wartete, bis der Schauer vorüber war. Zum Glück bin ich nicht naß geworden. Dafür waren die letzten Kilometer unbefestigte aufgeweichte Radwege. Ziemlich kaputt und verdreckt erreichte ich das Hotel in Gersthofen.
Den nächsten Tag begann ich mit einem leckeren Frühstück und machte mich auf den Weg zum Lechradweg, wo ich die schöne Landschaft entlang des Flusses genoss. Das Wetter war leider nicht so gut, es war kalt, bewölkt und windig. Ich musste gegen den Wind kämpfen, der aus Nordost wehte, bis ich nach 30 km Donauwörth erreichte. Danach blies mich der Rückenwind an der Wörnitz entlang weiter Richtung Westen.
Auf halbem Weg zwischen Donauwörth und Nördlingen kam ich nach Harburg. Dieser Ort faszinierte mich. Hier steht sehr markant ein Schloß auf einem Höhenrücken über der Wörnitz. Dieses wollte ich mir näher ansehen und fuhr vom Ort steil den Berg hinauf. Ich war vom Schloß begeistert und hatte von hier oben einen sensationellen Ausblick.
Nach weiteren 20 km erreichte ich Nördlingen, mein Tagesziel
Heute stand eine relativ kurze Etappe bis Dinkelsbühl auf dem Plan. Ich unternahm erstmal einen Stadtrundgang durch Nördlingen mit seinem historischen Stadkern. Die Altstadt ist von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben.
Vom Kirchturm Daniel konnte ich die Stadt bewundern, die in einem riesigen Meteoritenkrater liegt. Die Besteigung war anstrengend, 350 Stufen und 90 m hoch, aber die Aussicht war es wert. Ich konnte den Rand des Kraters, der die Stadt umgibt, deutlich erkennen.
In der Nähe von Dinkelsbühl in Segringen buchte ich ein Zimmer in einem Gasthaus direkt neben der Kirche. Dort entdeckte ich einen interessanten Friedhof, der unter Denkmalschutz steht. Alle Gräber haben Holzkreuze aus dem 19. Jahrhundert. Die Gräber können für 20 Jahre gepachtet werden. Das ist etwas ganz Besonderes.
Am nächsten Morgen stieg ich bei Traumwetter auf das Rad. Leider war es auch sehr kalt, es lag noch Reif auf den Wiesen. Bei der folgenden langen Strecke nach Weikersheim an der Tauber wurde mir schnell warm.
Am nächsten Morgen besuchte ich das Schloß mit seinem bekannten Tulpengarten im Schloßpark. Da ich so früh unterwegs war, hatte ich den Park ganz für mich allein.
Anschließend bin ich der Tauber gefolgt, bis sie bei Wertheim in den Main mündet. Dort wurde das Wetter endlich wärmer und sonniger.
Ich radelte auf dem Mainradweg und erreichte bald Miltenberg mit seiner schönen Altstadt. Direkt im Zentrum steht eine alte Gaststätte, die schon seit 1158 exisitiert, angeblich das älteste Gasthaus Deutschlands
Am sechsten Reisetag erreichte ich Obernburg, ein nettes altes kleines Städtchen. Hier quartierte ich mich in ein kleines gemütliches Appartment ein und blieb gleich 2 Nächte.




































Die Reise beginnt
Radwege ohne Ende
gestrandeter Zwerg
Lechradweg bei Augsburg